Kochen auf Französisch an der BbS III: Überraschung, Vorfreude und Respekt vor der Aufgabe – Ein (hoffentlich nicht) einmaliges Erlebnis für alle
Die rund 30 teilnehmenden Schülerinnen und Schüler der Klassen HF21A (Hotelfachmann/Frau, Restaurantfachmann/Frau) und KO21A (Köchinnen und Köche) an der BbS III „Johann Christoph v. Dreyhaupt“ erwartete am Montag nach den Herbstferien eine Überraschung: Im Rahmen der Partnerschaft von Sachsen-Anhalt und der Région Centre-Val-de-Loire konnten die Patissière Clémence Bailly und der Berufsschulkochlehrer der Académie Orléans-Tours, Bastian Iragne, als Gäste für ein länderübergreifendes Kochprojekt gewonnen werden. Gemeinsam mit den Azubis wurde so ein fünf Gänge Menü zubereitet, um dieses geladenen Gästen aus Politik, Bildung und Kultur zu präsentieren. Schon einen Tag später ging es für alle in die Küche und die Aula, in der das Festessen stattfinden sollte.
Der erste Tag des Projektes diente den Teilnehmenden zum gegenseitigen Kennenlernen und den ersten Vorbereitungen für die Gerichte des folgenden Tages. Für die heimischen Mitstreiter war das Kochen in der Küche ebenfalls neu, denn es war für sie das erste Mal in diesen Räumlichkeiten. So mussten sich die Schülerinnen und Schüler erst einmal orientieren, was an Equipment wo vorhanden ist. Auch die Platzeinteilung war hin und wieder eine kleine Herausforderung, denn im Arbeitsalltag ist eine rund 50 m² große Küche selten von fast 20 Menschen bevölkert.
Besonders für die Teilnehmenden der HF21A, die sonst eher selten in die Küche kommen, bot sich am Dienstag die Chance in kleinen Workshops auch einmal den Kochlöffel und das Kuchenblech zu schwingen. Hier wurde u.a. Beluga-Linsensalat und Pastete Berrichon gezaubert. „Man hat gemerkt, dass waren nicht irgendwelche Köche, vor allem von der Konditorin konnte man viel lernen.“, war aus den Reihen der Teilnehmenden im Anschluss zu hören. „Dabei waren beide sehr entspannt, ich habe sie mir strenger vorgestellt.“
Denn der Umgangston in der Küche kann manchmal schon sehr rau werden, das bestätigten auch die Azubis der KO21A. Doch auch hier wurde von allen Teilnehmenden die Kommunikation auf Augenhöhe mit den beiden französischen Gästen hervorgehoben: „Die waren ziemlich cool unterwegs.“ Nach der Teameinteilung, die von den Schülerinnen und Schülern in Eigenregie organisiert wurde, ging es dann in der Küche rund. Fleisch musste ausgelöst und pariert, Gemüse geputzt und geschnitten und viele weitere Vorbereitungen getroffen werden.
In der Zwischenzeit richteten die angehenden Hotel- und Restaurantfachmänner und -frauen in der zum Speisesaal umfunktionierten Aula die Tische her: Tischdecken mangeln, Gläser, Besteck und Teller polieren, dann die Tische eindecken und dabei alle Regeln einhalten, die zu einem solchen Dinner gehören: Das Besteck in der richtigen Reihenfolge und einen Daumen breit von der Tischkante entfernt, die Gläser in der richtigen Anordnung und dem richtigen Abstand. Und plötzlich fällt einem Schüler etwas auf: „Wir müssen die Fenster putzen, das geht so nicht!“ Gesagt, getan.
Am Donnerstag ging es dann ab acht Uhr wieder rund in der Küche. Beim Mise en Place kam etwas Hektik auf und es wurde lauter, danach waren aber wieder alle entspannt und Koch Bastian nahm sich Zeit Ideen auszutauschen. Gegen Mittag trafen die Gäste ein und die Arbeiten in der Küche und am improvisierten Pass gingen in die heiße Phase. Beim Servieren der Speisen und Getränke wurde sehr schnell klar, worauf es beim Zusammenspiel von Küche und Service ankommt: Die Kommunikation zwischen allen Beteiligten muss stimmen. Und offensichtlich scheinen alle Teilnehmenden ihren Job gut gemacht zu haben: Die Gäste waren vollauf zufrieden und die meisten Teller blitzeblank leergegessen. Auch Clémence Bailly und Bastian Iragne waren mit ihren Teams sehr zufrieden. Alle hätten konzentriert und diszipliniert gearbeitet und ein tolles Ergebnis abgeliefert, so Iragne bei der Vorstellung der Teams vor den Gästen nach dem Dinner.
Auch die Azubis waren von dem Projekt begeistert und wünschen sich eine Wiederholung. So habe man durch die französischen Gäste die Möglichkeit erhalten, Einblicke in eine andere Art der Ausbildung und der Herangehensweise an bestimmte Aufgaben zu bekommen. Spontan beschrieben viele das Projekt als eine „Coole Sache“, „Tolle und spannende Herausforderung“ oder etwas „Außergewöhnliches“. Für viele war die Aufregung, ein solches Dinner zu stemmen, die größte Herausforderung. Denn die Schülerinnen und Schüler wollten sich nicht nur selber beweisen, dass sie es drauf haben, sondern auch ihre Schule angemessen repräsentieren. Das ist ihnen gelungen.
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